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Eisbärenland  – Eine Reise in die Arktis

Eine Reise in die Arktis, in das Eisbärenland war schon lange mein Traum; dieses stolze Tier in natürlicher Umgebung und nicht nur in einem Zoo zu sehen.

Eisbär 4

Ausgangspunkt dieser Reise sollte Longyearbyen, der Hauptstadt von Spitzbergen sein. Auf Spitzbergen leben bekanntlich ca. 6000 Eisbären, also doppelt so viele wie diese Insel in der Barentsee Einwohner hat. Auch wenn sich die Bären gelegentlich sogar mitten in der Hauptstadt herumtreiben, so ist es schwierig, dort einen dieser Bären zu Gesicht zu bekommen, Zwar ist es absolut verboten, sich außerhalb von Longyearbyen  ohne ein Gewehr oder einem Begleiter der eine Schusswaffe dabei hat, zu bewegen; eine unverhoffte Begegnung mit diesem Tier könnte die letzte gewesen sein. Anderseits ist die Insel Spitzbergen so groß wie Bayern, die Tiere teilen sich einen großen Lebensraum und sind somit nicht gerade häufig anzutreffen.

Einfacher können Eisbären im Treibeisgebiet gefunden werden, dies ist der Lebensraum, in welchem sie gut getarnt auf die Jagd gehen und Nahrung finden können. In kalten Jahren reicht das Treibeisgebiet sehr weit nach Süden und kann die Insel Spitzbergen bis in den Frühsommer umschließen; durch klimatische Veränderungen werden aber diese Jahre immer seltener, oft beginnt das Treibeis im Frühsommer erst oberhalb des 80. Breitengrades.

Für erwachsene Bären ist es kein Problem, vom Festland dorthin zu schwimmen, wenn sie nach dem Winterschlaf an Land sich aufmachen, dort wieder zu jagen, für junge Eisbären und ihre Mütter ist es nach warmen Jahren unmöglich, dorthin zu kommen, da junge Eisbären nicht so weit schwimmen können.

Um mir den Traum zu erfüllen, einen Eisbären in seinem natürlichen Lebensraum zu sehen, suchte ich nach Reiseanbietern, die dies möglich machten. Bei der Firma „Oceanwide Expeditions“ wurde ich fündig, diese boten mit dem ehemaligen Forschungsschiff Ortelius eine „Polarbear Spezial Reise“ an, die eine Halbumrundung von Spitzbergen anbot und eine zweitägige Suche nach Eisbären im Treibeisgebiet. Es bietet Platz für ca. 100 Personen und hat ausschließlich Außenkabinen und fährt ab Longyerbyen in Spitzbergen ab.

Die Reise führte entlang der beeindruckenden  Küstenlandschaft Spitzbergens in das Treibeisgebiet, welches wegen eines extrem warmen Winters erst nördlich des 80. Breitengrades begann.

Eigentlich war am ersten Tag eine Anlandung in einem Fjord vorgesehen, allerdings gab es, obwohl es Mitte Juni war, in der Nacht davor einen heftigen Schneesturm, so dass aufgrund der Schneehöhe eine Anlandung nicht sinnvoll war. So wurde kurzerhand das Programm geändert und der Fjord mit Schlauchbooten erkundet. Es war beeindruckend, vor der Abrisskante des Gletschers zu fahren und sich Seevögeln und Robben mit dem Schlauchboot zu nähern.

In der Nacht ging es weiter nach Norden in Richtung Treibeis und schon kurz nach dem Frühstück gab es die erste Sichtung eines Eisbären auf dem Eis. Es ist erstaunlich, wie die Besatzung des Schiffes diese Tiere fand. Oft vergingen bis zu einer Viertelstunde, bis einer der Passagiere den Eisbären erblickte. Gleich am ersten Tag waren 3 Eisbären  in relativ naher Entfernung zu erblicken. Allerdings näher als 500-700 Meter kamen sie nie heran. Zum fotografieren kamen bei meiner Kameraausrüstung ein Zoomobjektiv von 150-450 mm zum Einsatz und ein 1,4-fach Telekonverter . Diese Kombination war von der Brennweite der Objektive her ausreichend, die Benutzung eines Einbeinstativs war aber hier zwingend notwendig.

Eisbär 2

Durch das Treibeisgebiet ging es weiter mit einem Tempo von 3-4 km / Stunde und an manchen Stellen waren mehrere Anläufe notwendig um das Eis zu brechen.

Packeis 2

Auch am nächsten Tag hatten wir wieder das Glück, innerhalb eines Tages weitere drei Polarbären zu sichten, wobei der letzte einen besonderen Höhepunkt darstellte. Dieser war am Anfang auch trotz Teleobjektiv fast nicht zu sehen, Entfernung war ca. 1,5  km. Seitlich davon waren drei Robben sichtbar, die am Eisrand lagen. Auf einmal verschwand der Eisbär und tauchte plötzlich vor einer der Robben auf und fing sie. Dies war aber aus der Entfernung nur sehr schwer erkennbar. Der Höhepunkt lag darin, dass der Bär die erlegte Robbe tatsächlich in Richtung des Schiffes zu und wir den Fang auch sehen konnten. Auch wenn die Robbe uns leid tat, ein solches Erlebnis ist sehr selten. Selbst die Schiffbesatzung sagte uns, dass sie so etwas nur ein- bis zweimal pro Saison sehen.

Eisbär mit Beute
Eisbär mit Beute

Nach dem zweiten Tag im Treibeisgebiet ging es in der Nacht zurück Richtung Spitzbergen wo noch Anlandungen durchgeführt wurde. Im Magdalenenfjord waren noch die hier lagernden Walrosse zu besichtigen, was auch ein besonderes Erlebnis war.

Walross 2
Walross 

Auch Rentiere und einen Polarfuchs konnten wir bei einem weiterem Landgang beobachten.

Insgesamt eine mehr als gelungene Reise in das Polargebiet, die nur einen großen Nachteil hat: Nachdem wir schon das südliche Polargebiet (Antarktis –siehe Beitrag im Blog) erkundet hatten, packte uns der Polarvirus und hier haben wir die Artkis erkundet. So und jetzt sage ich das Problem: der Polarvirus ist absolut tödlich für jedes Sparschweinchen….

Mehr Bilder gibt es hier

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